Der bevorstehende Besuch des koptisch-orthodoxen Patriarchen Tawadros II. bei Papst
Franziskus am Samstag, 11. Mai, könnte laut hochrangigen koptischen Geistlichen zu
„wichtigen und positiven Ergebnissen“ führen. „Ich wünsche mir, dass auch der theologische
Dialog wieder aufgenommen wird, damit es einen wirklichen Neubeginn auf dem Weg zur
vollen Gemeinschaft gibt“, erklärte der koptisch-katholische Bischof Boutros Fahim
Awad Hanna, seit kurzem Bischof der Eparchie Minya. 1973 sei es zur ersten Begegnung
zwischen Paul VI. und Schenuda III. gekommen; Ende 1988 habe die erste Dialogphase
zwischen koptischer und katholischer Kirche in einer gemeinsamen Erklärung gemündet,
die „den Glauben an Jesus Christus als Gott und Mensch für beide Seiten treffend beschreibt
und die zugleich beiden Konfessionen in ihrer jeweiligen Geschichte den richtigen
Glauben bescheinigt". Diese „Gemeinsame Christologische Erklärung“ habe jedoch - so
Bischof Awad Hanna - keine praktischen Auswirkungen gehabt. „Ich wünsche mir, dass
beim Besuch des neuen orthodoxen Patriarchen beim neuen Bischof von Rom gewisse Annäherungsgesten
der jüngsten Vergangenheit auf spiritueller und pastoraler Ebene auch auf theologischer
und lehramtlicher Ebene vertieft werden können", so der Bischof von Minya.