Diakonat und „spezifisches
Diakonenamt für Frauen“ – in den vergangenen Tagen herrscht einige Verwirrung darüber,
wie viel Spielraum es in Zukunft auch für Frauen in einem kirchlichen Dienstamt geben
könnte. Das katholische Kirchenrecht schließt Frauen vom Weiheamt aus; allerdings
ist umstritten, ob dies in vollem Umfang auch für das Amt des Diakons gilt. Der Freiburger
Erzbischof Robert Zollitsch sprach in den vergangenen Tagen von einem ‚spezifischen
Diakonenamt’ für Frauen, der Regensburger Bischof, Rudolf Voderholzer erklärte, eine
Weihe von Frauen zu Diakoninnen sei nicht denkbar. Ob sich diese Aussagen widersprechen,
darüber hat das Kölner Domradio mit seinem Liturgieredakteur Martin Korden gesprochen:
„Erzbischof
Zollitsch hat gesagt, er wolle sich für ein spezifisches Diakonenamt der Frau einsetzen,
er hat aber auch betont, dass das kein Weiheamt für Frauen sein könnte. Das gleiche
hat auch Bischof Voderholzer betont und dabei auf die Tradition der Kirche verwiesen,
die sich wiederum auf die Bibel und auf die urchristliche Praxis bezieht. Bischof
Voderholzer hat sich allerdings wie Zollitsch für weitere Möglichkeiten von Frauen
in Leitungsämtern der Kirche durchaus ausgesprochen und das ist wohl letztlich der
gemeinsame Kern. Knackpunkt ist, dass Zollitsch hierfür das Wort Diakonat verwendet
hat und so durchaus Verwirrung ausgelöst hat.“
Korden erklärt, dass sich
dennoch beide Bischöfe einig seien, dass eine Weihe für Frauen nicht möglich sei.
Die Kirche beziehe sich darauf, dass auch die Apostel Jesu ausschließlich Männer waren.
Aufgrund des sakramentalen Charakters, den das Diakonat besitzt, sei eine Weihe für
Frauen nicht zulässig.
„Das ist wirklich ein Missverständnis, das Erzbischof
Zollitsch sicher nicht wollte. Er hat das im Schlussstatement noch einmal betont,
wo er von Diensten und Ämtern für Frauen spricht, aber auf Grundlage der Lehre der
katholischen Kirche. Das wird jetzt in den Medien oft verkürzt und weggelassen, wenn
vom Diakonat der Frau geschrieben wird. Nur mal angenommen, in Deutschland würde man
das jetzt einfach so machen und Frauen zu Diakoninnen weihen, dann würde das unweigerlich
eine Spaltung bedeuten und auch eine Entfremdung zu vielen anderen christlichen Kirchen,
zum Beispiel zur orthodoxen Kirche. Da wäre eine weitere Annäherung in einer solch
fundamentalen Frage gar nicht mehr möglich.“
Das Wort „Diakon“ stammt aus
dem Griechischen und bedeutet „Diener“. Die vom jeweiligen Ortsbischof geweihten Diakone
sind vor allem im karitativen Bereich tätig, unter anderem in der Sorge für kranke,
alte und benachteiligte Menschen sowie in der Begleitung von Menschen in Not. Sie
übernehmen aber auch Aufgaben in der Liturgie.