Zentralafrikanische Republik: „Wir haben die Schüsse gehört“
Am Ostersonntag rief
Papst Franziskus dazu auf, die Gewalt und Plünderungen in Zentralafrikanischen Republik
sofort zu stoppen. Es solle schnellstmöglich eine Lösung für die politische Krise
gefunden werden. Die Rebellengruppe Seleka hat die Macht an sich gerissen und den
Präsidenten in die Flucht geschlagen. Frankreich habe inzwischen sogar Soldaten geschickt.
Die Lage in der Republik Zentralafrika ist zunehmend prekär. Die Vereinten
Nationen sind aufgrund der Lage und der Menschenrechtsverletzungen besorgt. Missionarsschwester
Eliana ist momentan in der Nähe von Bangui, der Hauptstadt von der Republik Zentralafrika.
Sie berichtet Radio Vatikan vor Ostern die Situation vor Ort.
„Die Situation
ist sehr schwierig, weil sie alles zerstört haben. Wir sind neun Kilometer vom Zentrum
von Bangui entfernt und wir haben die Schüsse hören. Wir könne nicht das Haus verlassen,
können uns nur zu Fuß bewegen, und wenn sie mit dem Schießen fortfahren, können wir
nur bis zu unserer Pfarrgemeinde gehen, die 500 Meter von uns entfernt ist, und danach
gehen wir wieder direkt nach Hause. Wir haben Proviant und für den Augenblick können
wir noch den Alltag weiterleben.“
Der Seleka Rebellenchef Michel Djotodia
hat sich inzwischen selbst zum Präsidenten ernannt und den vorherigen Staatschef François
Bozizé aus dem Land getrieben. Er lädt die Bevölkerung ein zum Alltag zurückzukehren
und die Waffen niederzulegen, erzählt Schwester Eliana. Doch die Lage vor Ort sieht
anders aus. Berichten zufolge gibt es von Seiten der Rebellen immer noch bewaffnete
Plünderungen und immer noch versuchen die Menschen aus dem Land zu fliehen.
„Wir
sprechen von vielen Menschen, die in die Felder und in die Wälder geflohen sind, die
den Fluss überquert haben, um in den Kongo zu gelangen. Wir sprechen von Plünderungen
in Wohnungen, Geschäften, zerstörten Tankstellen, von Todesfällen, auch Ertrunkenen,
die versucht haben zu fliehen: Diese sind nicht einmal begraben.“
Laut
dem Erzbischof von Bangui, Dieudonné Nzapalainga, gibt es bereits vermehrt Angriffe
auf Ordensleute. Er hofft, dass dieser politische Konflikt sich nicht zu einem religiösen
entwickelt. Auch Missionarsschwester Eliana beobachtet die Angriffe auf Gemeinden:
„Sie
sind in mehrere Gemeinden gegangen um Autos und Geld zu stehlen. Wir wissen von unsere
Mitschwestern und Mitbrüdern, dass die Rebellen bereits andere Präfekturen in den
Wäldern erreicht haben: Das heißt sie dringen immer weiter vor und zerstören alles.“