2013-03-30 14:32:48

Papst-Botschaft zum Turiner Grabtuch


RealAudioMP3 „Lassen wir uns also von diesem Blick berühren.“ Das sagt Papst Franziskus in einer Videobotschaft nach Turin. Dort wird an diesem Samstag das sogenannte Grabtuch Jesu öffentlich gezeigt, die nur eineinhalb Stunden währende Ausstellung von 17.10 bis 18.40 Uhr geht auf eine Anregung des emeritierten Papstes Benedikt XVI. zurück, wie die Erzdiözese Turin meldet. Das Turiner Grabtuch sollte im „Jahr des Glaubens“ ausgestellt werden, und zwar zu dem dafür sinnträchtigsten Datum, dem Karsamstag, hatte Benedikt XVI. gebeten. Das Tuch zeigt die Spuren eines Gekreuzigten und gilt als eines der Tücher, in denen der Leichnam Jesu nach seiner Passion ins Grab gelegt wurde. Die Echtheit des Grabtuches ist umstritten, Zeichen der Verwesung zeigt der abgedrückte Leichnam nicht. Auch Papst Benedikt XVI. hatte das Grabtuch bei einem Turin-Besuch gesehen.

„Mit euch trete auch ich vor das Grabtuch hin”, sagt Papst Franziskus in seiner Videobotschaft. Er wolle auf das Tuch „einen Blick des Gebets” werfen. Und weiter, wörtlich: „Ich würde noch mehr sagen, es ist ein Sich-anschauen-Lassen. Dieses Gesicht hat geschlossene Augen; es ist das Gesicht eines Toten, und doch schaut es uns auf geheimnisvolle Weise an und spricht zu uns im Schweigen.” Der Mann des Grabtuchs lade ein, Jesus von Nazareth zu betrachten und uns ins „beredte Schweigen der Liebe zu versenken“.

Der Papst fährt fort: „Lassen wir uns also von diesem Blick berühren, der nicht unsere Augen sucht, sondern unser Herz. Hören wir, was er uns im Schweigen sagen will, der über den Tod selbst hinausgeht.“ Das entstellte Gesicht auf dem Tuch gleiche „den vielen Gesichtern von Männern und Frauen, verletzt von einem Leben, das ihre Würde missachtet, von Kriegen und von Gewalt, welche die Schwächsten trifft …” Und doch vermittle das Gesicht des Grabtuchs „großen Frieden”. Es sei, als ob dieser gemarterte Leib „eine verhaltene, aber starke Energie durchscheinen ließe, als ob er uns sagte: Hab Vertrauen, verlier nicht die Hoffnung; die Kraft der Liebe Gottes, die Kraft des Auferstandenen überwindet alles.”

Wer nicht zu den wenigen Auserwählten gehört, die das Grabtuch persönlich besichtigen können, hat jetzt jedoch per I-phone oder I-pad die Möglichkeit dazu. Seit Karfreitag ist eine Grabtuch-Applikation online im Appstore erhältlich. Die App ist in zwei Versionen erhältlich, davon eine kostenfrei, und ermöglicht den Zugang zu umfangreichen und detailgetreuen Bildern des Tuchs sowie zu Dokumentationen.

(rv/kap 30.03.2013 sk)








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