Erklärung von Pater Jalics: Wir wurden nicht von Pater Bergoglio angezeigt
Franz Jalics SJ war einer der beiden Jesuiten, um die es in der Berichterstattung
um den Provinzialoberen Pater Jorge Bergoglio, den jetzigen Papst Franziskus, ging.
Nach einer ersten Erklärung präzisiert Pater Jalics seine Ausführungen an diesem Mittwoch.
Der Text der Erklärung:
Seit meiner Erklärung vom 15. März dieses Jahres
habe ich sehr viele Anfragen bekommen, deswegen möchte ich folgendes ergänzen. Ich
fühle mich dazu nahezu verpflichtet, weil manche Kommentare das Gegenteil dessen bedeuten,
was ich gemeint habe.
Dies sind nun die Tatsachen: Orlando Yorio und ich wurden
nicht von Pater Bergoglio angezeigt. Wie ich in meiner früheren Erklärung deutlich
gemacht habe, sind wir wegen einer Katechetin verhaftet worden, die zuerst mit uns
zusammenarbeitete und später in die Guerilla eintrat (aufgrund eines Übersetzungsfehlers
wurde sie in der vorigen Erklärung als Mann bezeichnet). Dreiviertel Jahre lang haben
wir sie nicht gesehen. Zwei oder drei Tage nach ihrer Verhaftung wurden dann auch
wir festgenommen. Der Offizier, der mich verhört hat, bat um meine Dokumente. Als
er sah, dass ich in Budapest geboren war, hielt er mich für einen russischen Spion.
In der argentinischen Jesuitenprovinz und in kirchlichen Kreisen wurden schon
in den Jahren davor falsche Informationen verbreitet, dass wir darum ins Elendsviertel
gezogen sind, weil wir selber zur Guerilla gehörten. Das war aber nicht der Fall.
Meiner Vermutung nach sind diese Gerüchte aber der Grund, weswegen wir nicht sofort
freigelassen worden sind.
Früher neigte ich selber zu der Ansicht, dass wir
Opfer einer Anzeige geworden sind. Ende der 90er Jahre aber ist mir nach zahlreichen
Gesprächen klar geworden, dass diese Vermutung unbegründet war. Es ist daher falsch
zu behaupten, dass unsere Gefangennahme auf die Initiative von Pater Bergoglio geschehen
ist.