Kardinal Lehmann: Humorvolle Gesten von Papst Franziskus
Nach dem Treueversprechen der Kardinäle hat Bergoglio für jeden Kardinal in verschiedenen
Sprachen „ein Wort gehabt“. Das berichtete Kardinal Lehmann im Interview mit dem deutschen
Fernsehen. Dort gab der Kardinal Einblick in die Momente nach der Papstwahl und in
die ersten Gesten des neuen Papstes. Zuallererst habe Bergoglio den kranken indischen
Kardinal Ivan Dias begrüßt. „Dass er in so einer Zeit daran denkt, das finde ich einfach
ganz großartig“, so Lehmann. Der neue Papst habe sich mit humorvollen, kleinen Gesten
in den Augenblicken nach der Wahl „gut ins Zeug“ gesetzt.
Er sei „sehr zufrieden
und glücklich“, dass ein Nicht-Europäer gewählt worden sei, so der Kardinal weiter.
Mit Bergoglios Wahl auf den Stuhl Petri sei ein „starker Akzent für die Weltkirche“
gesetzt worden. Gläubige in Asien und in anderen nichteuropäischen Kontinenten würden
sich nun „stärker vertreten“ fühlen, im Sinne einer „starken Weltgemeinschaft“. Der
neue Papst spreche im Übrigen gut Deutsch, fügte Lehmann an.
Die fünf Wahlgänge
im Konklave hat Karl Lehmann als „Ringen“ und „demokratisches Abstimmen“ erlebt, „aber
es ist schon auch eine Willensbildung, wo man Respekt hat auch vor anderen Meinungen“,
so der Kardinal. Anfangs würden keine Namen genannt – „die bespricht man in kleinen
Gruppen oder privat“, so Lehmann, der nicht verriet, wer sein Wunschkandidat gewesen
war.