Lombardi: Kardinäle werden dem emeritierten Papst eine Botschaft senden
Die Teilnehmer der
ersten Generalkongregation an diesem Montagvormittag haben beschlossen, dem emeritierten
Papst Benedikt XVI. eine Botschaft zu senden. Dies sagte Vatikansprecher Federico
Lombardi am Mittag vor der Presse. Der Text dazu müsse allerdings erst noch verfasst
werden. Lombardi berichtete vom Treffen der Kardinäle in der Synodenaula, das um 9.30
Uhr begann und um 12.30 Uhr endete. Es war die erste Konferenz aller bisher in Rom
anwesenden Kardinäle, die dort nach dem Amtsverzicht von Benedikt XVI. die Wahl seines
Nachfolgers vorbereiten. 142 Kardinäle – darunter 103 wahlberechtigte -, hätten teilgenommen,
so Lombardi. Kardinaldekan Angelo Sodano eröffnete die Versammlung mit einem kurzen
Gebet (Veni Sancte Spiritus), danach leisteten, als erste wichtige Handlung an diesem
Tag, alle Teilnehmer einen Eid:
„Der Eid läuft so ab, wie es in Kanon 12
der Konstitution beschrieben ist: Zuerst gibt es eine Formel, die von allen zur gleichen
Zeit gesprochen wird, unter der Leitung des Dekans. Dann tritt jeder einzelne Kardinal
noch einmal an den Tisch des Präsidenten, auf dem das aufgeschlagene Evangelium liegt,
und über dem ein Kreuz hängt, und jeder legt hier noch einmal persönlich seinen Eid
ab. Alle 142 anwesenden Kardinäle sind also heute Vormittag vorgetreten, um diese
lateinische Formel vor dem Tisch des Präsidenten zu sprechen.“
Außerdem
habe man bei der Generalkongregation am Morgen die drei Assistenten des Camerlengos
für die Sonderkongregation ausgelost: Kardinal Re für die Kardinalbischöfe, Kardinal
Sepe für die Kardinalpriester und Kardinal Rode für die Kardinaldiakone. Diese drei
sind für die nächsten drei Tage die Assisstenten des Camerlengo in der Sonderkongregation,
die allerdings nur Fragen „untergeordneter Bedeutung“ behandelt. Zudem machte der
Camerlengo, Tarcisio Bertone, einen Vorschlag für das Nachmittags-Programm der Generalkongregation
an diesem Montag:
„Der Camerlengo schlug vor, dass es heute während der
Nachmittags-Kongregation bereits die erste Meditation gebe, die mit den Kardinälen
gehalten werden soll. Die Konstitution sieht zwei solcher Meditationen vor: Eine während
der Vorbereitungen in den Generalkongregationen und eine zum Beginn des Konklaves.“
Dieser
Vorschlag wurde angenommen; der Vatikan-Prediger Raniero Cantalamessa wird während
der Generalkongregation am Nachmittag die erste dieser zwei Meditationen halten. Als
weiteren wichtigen Punkt nannte Lombardi außerdem eine etwa halbstündige Pause, die
den Kardinälen vor allem dazu diene, sich untereinander besser kennen zu lernen. Gegen
Ende des ersten Treffens am Vormittag hielten 13 Kardinäle kurze, intensive Vorträge,
in denen teilweise auch Vorschläge für die weitere Gestaltung der Generalkongregationen
enthalten waren. So sei etwa noch offen, ob es zukünftig nur vormittags oder weiterhin,
so wie an diesem Montag, auch nachmittags Treffen der Generalkongregation geben soll.
Zum Beginn des Konklaves sei noch keine Entscheidung getroffen worden.