Schweiz: Bischof Huonder rät Pfarrei-Initiative-Unterzeichnern zur „Missio“-Abgabe
Den Unterzeichnenden der Pfarrei-Initiative Schweiz legt der Bischof von Chur, Vitus
Huonder, ans Herz, ihre kirchliche Beauftragung (Missio) abzulegen. Die Initiative
bringe Auffassungen und Haltungen zum Ausdruck, die mit dem Glauben und mit der geltenden
Ordnung der katholischen Kirche nicht vereinbar sind. Der Bischof nennt die Initiative
„von der katholischen Kirche unabhängige ´Konstitution´ kirchlichen Lebens“. Huonder
hält in einem Brief an die Unterzeichner in seinem Bistum fest, dass die Initiative
keine Bittschrift an die Hirten der Kirche sei und auch keine Forderungen enthalte.
Sie stelle vielmehr eine Erklärung zu einer Praxis in der Seelsorge dar und lege ein
Programm vor, „von dem nicht abgewichen werden soll“.
Die Pfarrei-Initiative
Schweiz wurde im September 2012 gestartet. Sie benennt einiges als „selbstverständliche
Praxis“, was zum kirchlichen Ungehorsam führt. Dazu gehören das Austeilen der Kommunion
an Christen anderer Konfessionen oder an wiederverheiratete Geschiedene oder das Predigen
im Gottesdienst durch theologisch ausgebildete Frauen und Männer. 525 Seelsorgende
in der Schweiz haben diese Initiative bisher unterschrieben. Die Unterzeichnenden
aus dem Bistum Chur ersuchte Bischof Huonder, ihm bis Mitte Januar ihre Beweggründe
mitzuteilen. Der Bischof erhielt 53 Briefe.
Von 56 angeschriebenen Priestern,
Diakonen, Laientheologen und Religionspädagogen mit Missio canonica verzichteten drei
Personen auf eine Antwort, hisst es in der Mitteilung des Ordinariats Chur von Sonntag.
30 Briefe lauteten in Erinnerung an den Initiativtext gleich. Sieben weitere Schreiben
enthielten Ergänzungen zum Standardbrief. 15 Schreiben wurden eigenständig verfasst.
Eine Person bat um ein Gespräch. Mit dem am Sonntag veröffentlichten Brief an die
Unterzeichnenden nimmt der Bischof jetzt Stellung.