2011-06-22 12:42:53

Griechenland: Krise trifft auch Orthodoxe in Deutschland


RealAudioMP3 Auch die griechisch-orthodoxen Gemeinden im Ausland spüren die Wirtschaftskrise und den radikalen Sparkurs der Regierung von Athen. So haben beispielsweise die griechisch-orthodoxen Pfarreien in Deutschland durch die Finanzpolitik der Athener Regierung weniger Geld zur Verfügung. Das bestätigte der Bischöfliche Vikar in Bayern der griechisch-orthodoxen Metropolie von Deutschland, Apostolos Malamoussis.

Die Gemeinden in Deutschland finanzierten sich selbst und seien deshalb auf Spenden angewiesen. Seit der Finanzkrise in Griechenland gingen die Zuwendungen der Gläubigen zurück, da die Griechen in Deutschland wegen der Krise mehr Geld als sonst für sich behielten, um es in der Heimat zu investieren. Dieses Geld fehle nun in den Pfarreien, so der Erzpriester im Münchner Kirchenradio. Auch er selbst sei vom Sparkurs betroffen. Als frühpensionierter Religionslehrer des griechischen Staates habe er bereits zwei Monatsgehälter verloren.

Auch die Kirche in Griechenland müsse bei den Pfarrstellen große Einschnitte in Kauf nehmen. Auf fünf Pensionierungen folge nur eine Neueinstellung eines Priesters, so Malamoussis weiter. Insgesamt unterstütze die Kirche aber die Sparanstrengungen der Regierung und versuche den Zusammenhalt des Volkes zu sichern. Die langjährige Freundschaft zwischen Griechenland und Deutschland sehe er durch die Krise nicht gefährdet, so der Erzpriester, der seit fast 30 Jahren in München lebt.

Hintergrund
Am Dienstagabend gewann der griechische Ministerpräsident Giorgos Papandreou die Vertrauensabstimmung. Papandreou wirbt nach dem erfolgreichen Votum im Parlament um Unterstützung für sein Sparprogramm. Ob das Parlament Papandreous Sparprogramm verabschieden wird, ist indes weiter unsicher. Die Abstimmung ist für nächste Woche geplant. Es umfasst unter anderem Steuererhöhungen in Höhe von 78 Milliarden Euro.

(muenchner kirchenradio 22.06.2011 mg)







All the contents on this site are copyrighted ©.